Luisa Maria von Bourbon-Sizilien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Luisa Maria von Neapel-Sizilien)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Luisa Maria von Bourbon-Sizilien, porträtiert von Joseph Dorffmeister

Maria Luisa Amelia Teresa (* 27. Juli 1773 in Neapel; † 19. September 1802 in Wien) war eine geborene Prinzessin von Bourbon-Sizilien und durch ihre Heirat von 1790 bis 1801 Großherzogin der Toskana.

Maria Luisa wurde 1773 als zweitältestes von 18 Kindern des Königs Ferdinand IV./III. von Neapel und Sizilien und seiner Gattin Maria Karolina, einer Tochter der Kaiserin Maria Theresia, geboren.

Im Alter von 17 Jahren wurde Prinzessin Luisa mit dem Großherzog Ferdinand III. der Toskana vermählt, der als Sohn Kaiser Leopolds II. ebenfalls ein Enkel Maria Theresias war und gerade die Regierung der Toskana übernommen hatte. Die Ferntrauung fand am 15. August 1790 in Neapel statt, die eigentliche Hochzeit wurde sodann am 19. September 1790 in Wien gefeiert. Diese Heirat war Teil einer von Leopold II. bei Besteigung des Kaiserthrons beschlossenen ehelichen Verbindung dreier seiner Kinder mit drei Kindern seiner Lieblingsschwester Maria Karolina. So wurde gleichzeitig mit der Hochzeit von Ferdinand III. und Maria Luisa auch jene von Leopolds ältestem Sohn, dem späteren Kaiser Franz II./I., und Maria Karolinas ältester Tochter Maria Theresia zelebriert sowie jene von einer jüngeren Tochter Leopolds, Maria Klementine, und einem jüngeren Sohn Maria Karolinas, dem späteren König Franz I. beider Sizilien. Die letztgenannte Heirat fand damals aber wegen des jugendlichen Alters der Eheleute per procurationem statt; die eigentliche Hochzeitszeremonie wurde erst sieben Jahre später begangen.

Maria Luisa gebar ihrem Gatten sechs Kinder:

  • Carolina Ferdinanda (* 2. August 1793, † 5. Januar 1802)
  • Franz Leopold (* 15. Dezember 1794, † 18. Mai 1800)
  • Leopold, (* 3. Oktober 1797, † 29. Januar 1870), Großherzog der Toskana (1824–1859)
  • Maria Luisa (* 30. August 1798, † 15. Juni 1857)
  • Maria Theresia (* 21. März 1801, † 12. Januar 1855), Königin von Sardinien-Piemont (1831–1849)
  • totgeborener Sohn (*/† 19. September 1802)

Als Napoleon im Rahmen seiner kriegerischen Aktivitäten 1800 die Toskana eroberte, musste die großherzogliche Familie ihr Reich verlassen und ging nach Wien. Dort brachte Maria Luisa 1802 ihr sechstes Kind zur Welt, eine Totgeburt, an der auch die erst 29-jährige Mutter starb. Sie gehört zu jenen 41 Personen, die eine „Getrennte Bestattung“ mit Aufteilung des Körpers auf alle drei traditionellen Wiener Begräbnisstätten der Habsburger (Kaisergruft, Herzgruft, Herzogsgruft) erhielten.

 
 
 
 
 
Philipp V. König von Spanien (1683–1746)
 
 
 
 
Karl III. König von Spanien (1716–1788)
 
 
 
 
 
Elisabetta Farnese (1692–1766)
 
 
 
Ferdinand IV./III. von Neapel und Sizilien (1751–1825)
 
 
 
 
 
 
Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen, als August III König von Polen (1696–1763)
 
 
 
Maria Amalia von Sachsen (1724–1760)
 
 
 
 
 
Maria Josepha Erzherzogin von Österreich (1699–1757)
 
 
 
Luisa Maria von Neapel-Sizilien
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Leopold von Lothringen (1679–1729)
 
 
 
Kaiser Franz I. Stephan (1708–1765)
 
 
 
 
 
Élisabeth Charlotte de Bourbon-Orléans (1676–1744)
 
 
 
Maria Karolina von Österreich Erzherzogin (1752–1814)
 
 
 
 
 
 
 
 
Kaiser Karl VI. (1685–1740)
 
 
 
Kaiserin Maria Theresia (1717–1780)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel (1691–1750)